Ein Kerl wie ein Baum, sagt man. Grau im Ansatz, aber noch keine 40. Es sind angenehme 26 Grad an diesem Sommerabend und es pieselt, regnet auf ihn herab. Ihm ist es egal. In der Hand hält er einen Plastikbecher voll mit frisch gezapften Bier. Und so steht er nun da. Mit offenem Mund. In dieser riesigen Arena. Ihm wird schlagartig klar, dass er auf diesen Moment irgendwie 25 Jahre gewartet hat. Es sollte nicht früher sein. Keine Zeit, zu weit weg, gerade keine Kohle. Gründe! Ausreden? Melancholie will sich breit machen, doch dann setzt der erste Ton ein. Gänsehaut, wie er sie lange nicht mehr gespürt hat. Jede Faser, jede Zelle, jede Schuppe seines Körpers scheint zu brennen.
„Going Backwards“ und er ist mehr als nur dabei. Seine Kindheit, seine Jugend, seine Erinnerungen – der Beat, der Sound, er spürt die Musik und seine Gedanken gehen rückwärts.
23 Uhr. Stunden später. Der letzte Song halt noch nach. Ende, aus, es ist vorbei. Und es fühlt sich direkt so surreal, so unwirklich an. Er weiß, dass es keine weiteren 25 Jahre des Wartens geben wird. Alt sind sie geworden. Ewig wird es nicht so weitergehen. Die kommende Tour wird anvisiert. Definitiv und ohne Ausreden.