Gesagt, getan. Ab in Richtung Roggentin zu AngelJoe, dem
Angelprofi schlechthin. Ich stehe also in der Abbiegespur an der Ampel Höhe
Shelltanke und warte auf Grün, als mein Handy nach mir zu schreien begann. Das
Handy aus der Hosentasche gezwängt und einen Blick auf das Display geworfen.
Aha, die Schwiegermama. Prompt bestätigte sich meine Vermutung. Man hatte mich
gesehen und wollte nur sichergehen, dass ich nicht zu Ihnen auf den heimischen
Hof wollte, weil man gerade in die Gegenrichtung unterwegs war. Tja,
Schwiegermutters geschultes Auge entgeht nichts. Sie hatte mich im Gegenverkehr
wahrgenommen. Leider aber auch ein weiteres Paar Augen, die einem sympathisch
dreinschauenden Uniformierten in einem blau-silbernem Sixpack zuzuordnen waren.
SCHEISSE! Ähm … Schwiegermama? Ich muss Schluss machen.
Polizei. Ich bog vorschriftsmäßig ab und blickte ängstlich in den Rückspiegel.
Verdammt, beim Sixpack ging das Rückfahrlicht an und man wendete. Kein
Blaulicht. Bitte lieber Gott, wenn es Dich gibt, dann bitte jetzt alle
umliegenden Einheiten zur Rettung einer kleinen Miezekatze ausrücken lassen.
Ok. Es wäre eine Chance für Gott gewesen, sich anzubiedern. Hat er nicht
gemacht. Aber das ist ein anderes Thema.
Also bog ich mit gebanntem Blick in den Rückspiegel auf den
Parkplatz bei AngelJoe ein und suchte mir in der Nähe zum Eingang einen Platz
aus. Kurz hatte ich gehofft, dass der liebe Herrgott mich wohl doch erhört
hatte. Ätsch. Dem war nicht so. Das blausilberne Monster erschien hinter einer
Hecke und kam dann direkt auf mich zu. Das war´s dann wohl, dachte ich und
stieg aus. „Sie wissen was sie falsch gemacht haben?“ frug der braungebrannte
Officer, der ebenfalls ausgestiegen war. Zu ihm gesellte sich eine etwas blasse
aber nicht unattraktive junge Blondine. „Verkehrskontrolle. Fahrzeugpapiere,
Führerschein und Ausweis bitte“ bekam ich von ihr zu hören. Kennt eigentlich
einer noch den Film „Tage des Donners“ mit Tom Cruise und der falschen
Polizistin, die eigentliche eine …? Ich schweife ab. Sorry. Nach meinem
Schuldeingeständnis und der darauffolgenden Belehrung erfragte ich dann noch
die zu erwartende Straffe. „60 Euro wird sie das kosten“ meinte der Mann und
seine Kollegin ergänzte dann noch fix: „Und einen Punkt gibt es noch
obendrauf“.
Das dazu. Was für ein schöner Tag. Und wenn ich jetzt noch
ergänzen darf, dass mich der gute Mann bei AngelJoe an die örtlichen Fischer
und Angelläden rund um die Müritz herum verwies, weil man nur dort die
offiziellen Angelkarten erwerben könne ...
Mit diesem Wissen und das auch etwas früher kommuniziert,
wären mir die 60 Euro und das Pünktchen in Flensburg (Prost) wohl erspart
geblieben.
Es kann nur besser werden. Ich wünsche Euch ein schönes und
erholsames Wochenende und bitte nicht beim Autofahren telefonieren.