7:30
Uhr am Fährbahnhof Saßnitz. In der Luft liegt der Geruch von nassem
Asphalt. Den gibt es so nur im Sommer. Wo wenige Augenblicke zuvor noch
Regen die Pfützen füllte, hat die Sonne kurzum alles wieder aufgesaugt.
Einen mittelschweren, weiß-grauen Koffer in der einen und die Hand des
kleinen Jungen in der anderen - Vater und Sohn biegen auf das
Bahnhofsrondell ein.
Dort angekommen erspähen sie
schon eine kleine Gruppe Wartender. Der Mann stoppt. Setzt den Koffer
ab und beugt sich zu seinem Bub herunter. Ich wünsche Dir viel Spaß und
mach keine Dummheiten. Mama und Papa haben dich lieb. Dann zettelt er
noch einen Zehner aus seinem Jackett und drückt es dem Jungen in die
Hand. Gib nicht alles für Süßigkeiten aus. Er fährt dem Jungen durch das
Sonnengebleichte Haar.
Ein betagter gelber Bus biegt vor dem Bahnhof
ein. Alles andere als beflügelt neigt sich der Ikarus seinen Gästen zu
als diese ihre Koffer in seinem Bauch verstauen. Allmählich löst sich
die bunte Menschentraube auf. Der Bus setzt sich in Bewegung. Der kleine
Junge kniet auf der letzten Sitzreihe und drückt seine Nase an die
Fensterscheibe. Sein Vater winkt ihm noch nach, doch schon ist der Bus
um die Ecke verschwunden. Das Gefühl des Abschiedes will sich mit der
Vorfreude und Abenteuerlust nicht einigen. Der Gefühlseintopf ist
Neuland für den Kleinen.
Das ist nun schon Jahrzehnte her. Den
Fährbahnhof gibt es so nicht mehr. Aber noch heute bringen Eltern ihre
Kinder auf dem Weg zum Ferienlager zum Bus. Und heute bin ich es, der
seiner Kleinen den Zehner zusteckt. Und erst heute weiß ich, dass ich
damals nicht der einzige mit dem blöden Gefühl im Magen war.
Das Wort und die Klauberei, der Gedanke und sein Gang, der Text und die Stelle, der Reim und das Drauf. Kurzum, das hier ist ein Versuch, quasi mein Experiment. Es wird sich zeigen müssen, was davon letztendlich übrig bleibt.
Montag, 25. Juni 2012
Freitag, 11. Mai 2012
Der letzte Held der Kindheit
Erst im
Alter kommt die wahre Reife, um auf Vergangenes zurück zu blicken. Alt
ist man deswegen noch lange nicht. Doch es reicht manchmal, um hin und
wieder über längst passierte Ereignisse aus jungen Jahren zu
senilen. So richtig knallen tut´s, wenn man mit Kraft die „Zeitreise“
erzwingt. Donnerstagabend. Punkt 20 Uhr in einer Rostocker Buchhandlung.
Der Buschfunk Gleichgesinnter hatte es bereits vor Tagen in die kleine
Welt der Teilzeit-Ostalgiker hinausposaunt.
Der letzte Held der Kindheit kommt nach Rostock, um über die Biografie des toten Freundes und Kollegen und eben den besagten, weit entfernten Erinnerungen zu berichten. In Vorfreude und mit 0-Ahnung, wie das Ganze vonstattengehen wird, trafen die üblichen Verdächtigen zwischen den Verkaufsreihen der angesagten Bestseller und einem Haufen ungeordnetem Kartenmaterial aufeinander. Händereibend wird Platz genommen und das anwesende Publikum gescannt. Und schon jetzt stellt sich das Gefühl der Zeitreise ein.
Im Gang nebenan sitzt ein graubärtiger Hüne von Mann. Die geringelten Socken und die betagten Sandalen schreien um Hilfe. Ihm hatte wohl niemand von dem Regengebiet erzählt, welches bereits die Straße vor dem Laden säuberte. Im Kontrast zum farbenfrohen Strumpfansatz stand das kleinkarierte Stückchen Stoff, welches sein Inhaber sicherlich als sein Lieblings-Niki betitelte. Hier treffen Welten aufeinander oder gehen aneinander vorbei. Eine Flasche Limonade, eine Schale Knusperflocken - und das Reiseziel Kindheit wäre erreicht gewesen.
Doch dann ist der Moment gekommen, und der Held betritt die Bühne. Die Menge applaudiert. Eine Dame mit Headset am Kopf nimmt dort oben Platz. Zu Ihr gesellt sich ein fast weißhaariger Mann. Wo ist der Held? Wer sind diese Menschen? Während sich das Frauenzimmer übers Kopfmikro als Moderatorin outet, geht ein Flüstern durch die Reihen. „Das ist er“. „Ja wirklich“. Was? Das Smartphone gezückt, den Googelator aktiviert und direkt den Wikitreffer angetoucht. Jupp. Das ist er! Memo an selbst: Fernsehstars altern auch. Und schon ist sie hin, die futuristische Reise zurück zur Flimmerkiste aus RFT-Beständen.
Der Abend hat sich trotzdem gelohnt. Das Bewusstsein, dass alles seine Zeit hat und hatte, wurde unweigerlich zum Fazit gemacht. Abgesehen davon, dass in naher Zukunft die komplette Staffel der Helden aus der Kindheit im heimischen Wohnkino Einzug halten wird. „Mächtig gewaltig“, Herr Morten Grunwald. Dankeschön für sehr viel!
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/30/Morten-Grunwald2012.JPG/300px-Morten-Grunwald2012.JPG
Der letzte Held der Kindheit kommt nach Rostock, um über die Biografie des toten Freundes und Kollegen und eben den besagten, weit entfernten Erinnerungen zu berichten. In Vorfreude und mit 0-Ahnung, wie das Ganze vonstattengehen wird, trafen die üblichen Verdächtigen zwischen den Verkaufsreihen der angesagten Bestseller und einem Haufen ungeordnetem Kartenmaterial aufeinander. Händereibend wird Platz genommen und das anwesende Publikum gescannt. Und schon jetzt stellt sich das Gefühl der Zeitreise ein.
Im Gang nebenan sitzt ein graubärtiger Hüne von Mann. Die geringelten Socken und die betagten Sandalen schreien um Hilfe. Ihm hatte wohl niemand von dem Regengebiet erzählt, welches bereits die Straße vor dem Laden säuberte. Im Kontrast zum farbenfrohen Strumpfansatz stand das kleinkarierte Stückchen Stoff, welches sein Inhaber sicherlich als sein Lieblings-Niki betitelte. Hier treffen Welten aufeinander oder gehen aneinander vorbei. Eine Flasche Limonade, eine Schale Knusperflocken - und das Reiseziel Kindheit wäre erreicht gewesen.
Doch dann ist der Moment gekommen, und der Held betritt die Bühne. Die Menge applaudiert. Eine Dame mit Headset am Kopf nimmt dort oben Platz. Zu Ihr gesellt sich ein fast weißhaariger Mann. Wo ist der Held? Wer sind diese Menschen? Während sich das Frauenzimmer übers Kopfmikro als Moderatorin outet, geht ein Flüstern durch die Reihen. „Das ist er“. „Ja wirklich“. Was? Das Smartphone gezückt, den Googelator aktiviert und direkt den Wikitreffer angetoucht. Jupp. Das ist er! Memo an selbst: Fernsehstars altern auch. Und schon ist sie hin, die futuristische Reise zurück zur Flimmerkiste aus RFT-Beständen.
Der Abend hat sich trotzdem gelohnt. Das Bewusstsein, dass alles seine Zeit hat und hatte, wurde unweigerlich zum Fazit gemacht. Abgesehen davon, dass in naher Zukunft die komplette Staffel der Helden aus der Kindheit im heimischen Wohnkino Einzug halten wird. „Mächtig gewaltig“, Herr Morten Grunwald. Dankeschön für sehr viel!
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/30/Morten-Grunwald2012.JPG/300px-Morten-Grunwald2012.JPG
Samstag, 18. Februar 2012
PAX es an!
Heute
Nachmittag gab es mal wieder richtig doofes Wetter in HRO. Dann die
doofe Idee doch mal ein bisschen doof bei IKEA rumzubummeln. Fazit:
Haben nun einen 150 cm breiten und 236 cm hohen PAX- Schrank in tausend
Teilen daheim für klein Emmchen zu liegen. Was daran wiederum doof ist?
Haben erst die zum Teil 55 kg schweren Einzelteile hochgebuckelt. Die
alten Schrank und Kommoden demontiert und zum Zwischenstopp in den
Keller gebuckelt. Dann festgestellt, dass die doofe Uhr schon die doofe
Ruhezeit ausweist. Morgen gehts also weiter mit dem Aufbau und
einrichten. Doof nur, dass das Wochenende nur aus Samstag und Sonntag
besteht. Doof, doof, doof ...
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